Bildung der Tibetischen Medizin Mit dem wirtschaftlichen Fortschritt erreichte die tibetische Region eine Welle der Entwicklung, die auch das medizinische Bildungssystem mit einschloss. Während man sich vorher auf Unterricht in Tempeln und Krankenhäusern Lhasas mit begrenzten Mitteln konzentriert hatte, konnte dies seit den 50ern schrittweise verbessert werden. In der Region wurden neue Schulen eingerichtet und die Universität Tibet erhielt in den 80ern einen neuen medizinischen Lehrstuhl. Zusätzlich wurde das College of Traditional Tibetan Medicine eingerichtet, die erste höhere Bildungseinrichtung für tibetische Medizin. Bisher wurden mehr als 3.000 Ärzte ausgebildet. Der Fortschritt ist auch an den Publikationszahlen ablesbar. Verlage der tibetischen Region haben bisher mehr als 50 Titel über tibetische Medizin veröffentlicht, darunter die 4 Medizinischen Klassiker, Blue Glaze von Sanggyai Gyamco und die Neue Kollektion der traditionellen tibetischen Medizin. Bereits in den 80ern stellte eine Gruppe von Experten in Lhasa Fachliteratur zusammen, in den 90ern wurden schließlich Lehrbücher für höhere Bildungseinrichtungen verfasst. Wissenschaftliche Forschung der Tibetischen Medizin Zunehmend wird auch die medizinische Forschung in wissenschaftlichen Zentren Tibets, Qinghais und Gansus vorangetrieben, vor allem was historische Dokumente, die Verwendung tibetischer Medizin, Diagnosemethoden und pharmazeutische Erzeugnisse betrifft. Krankenhäuser sind Kooperationen eingegangen, um die Behandlung von Krankheiten wie trophischer Gastritis zu verbessern. Forschungskooperationen bestehen auch im Gebiet der Heilkräuter des Tibet-Qinghai-Plateaus, wie der Rhodiola, dem chinesischen Raupenpilz und der fleischfressenden Pflanze Drosera Peltata, die gegen schnelle Alterung helfen sollen und reich an Antioxitantien sind. Darüber hinaus gilt bei mehr als 10 tibetischen Medikamenten als bewiesen, dass sie bei Entzündungen eine anti-bakterielle Wirkung entfalten. Zwar nehmen Patienten auch heute noch traditionelle Medikamente ein, Ärzte überprüfen die Wirkung der Behandlung jedoch anhand moderner Methoden. Derzeit gibt es in mehr als 10 innerchinesischen Städten bereits medizinische Zentren, die sich auf die traditionelle Medizin konzentrieren. Eines der größten ist das Bejing Tibetan and Ethnic Medicine Hospital in der Landeshauptstadt, welches in den letzten Jahren 200.000 Patienten behandeln konnte und eine wichtige Rolle in der Verbreitung tibetischer Medizin spielt. |