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Das Tsurphu Kloster liegt 70km nordöstlich von Lhasa auf 4480m Höhe und ist die Residenz des Karmapa Lamas. Karmapa Lama ist der Oberhaupt der Karmapa Sekte und der dritthöchste geistliche Führer Tibets. Sehenswertes Ein herrlich verziertes Golddach schmückt den massiven Zhiwa Tratsang mit der Hauptversammlungshalle. In deren Mittelpunkt steht neben den Shakyamuni Plastiken ein Chörten mit den Reliquien des 16. Karmapa Lama, der eine wichtige Rolle bei der Etablierung der Sekte in Übersee spielte. Wandmalereien zeigen die aufeinnander folgenden Karmapa Lamas. Das am Vollmond des 4. Mondmonats (meistens im Mai oder Juni) veranstaltete Fest Saga Dawa hat in Tsurphu besondere Tradition und war Anlass für das Entrollen eines riesigen neuen Thangka, das vor einige Jahren fertig gestellt wurde. Des Weiteren führt ein über den Berg verlaufender Umrundungsweg, Kora genannt, auf den Berggipfel, wo sich dem Besucher eine beeindruckende Aussicht bietet. Geschichte Das Tsurphu Kloster war Sitz des Karmapa Lama, der 1992 im Alter von 7 Jahren identifiziert wurde und seitdem der dritthöchste geistliche Führer Tibets ist. Der im 12. Jahrhundert von Dusun Khenyapa gegründete Karmapa Sekte ist ein Zweig der Kagyüpa Sekte, deren Mitglieder als Schwarzmützen bekannt sind, seit der 2. Karmapa eine solche Kopfbedeckung von Kublai Khan geschenkt bekam. Am größten war der Einfluss der Sekte im 15. Jahrhundert, als er den herrschenden Familien nahe stand. Als der 5. Dalai Lama und der Gelug Sekte mit Unterstützung des mongolischen Heers 1642 jedoch die Vorherrschaft gewannen, nahm seine Bedeutung stetig ab. Die Karmapa Sekte begründete das System der reinkarnierten Lamas, der sogenannten Tulkus, eine Tradition, die später von der Gelug Sekte übernommen wurde. |