Nicht nur Bergsteiger sind für diese Krankheit anfällig, auch Reisende, die zum Urlaub nach Tibet fahren, können betroffen sein. Daher sollte das Thema in die Vorbereitung jeder Tibetreise einfließen. Tibet bildet mit seinem durchschnittlich auf 4.000 - 5.000m liegenden Hochplateau die höchste Region der Welt, was man sofort bei Ankunft merkt. Chinesische Reiseziele außerhalb Tibets befinden sich in der Regel weit niedriger: Chengdu (500m NN), Shanghai (5m NN) oder Peking (45m NN) weisen einen gewaltigen Höhenunterschied zu Lhasa (3.650m NN) auf. Wenn möglich, sollte man sich daher schon vorher akklimatisieren und immer Sauerstoffflaschen dabei haben. Im Zug nach Lhasa werden Passagiere nicht umsonst ermahnt, langsam zu laufen und jede Anstrengung zu vermeiden. Normalerweise machen sich erste Symptome ab ca. 2.500m Höhe bemerkbar, bei empfindlichen Menschen kann diese Grenze jedoch schon bei 1.500m liegen. Die Ursachen sind mangelnder Sauerstoffgehalt in der Luft (auf 3.000m Höhe ist dieser um 50% geringer als auf Meereslevel) und ein zu geringer Luftdruck. Menschen reagieren sehr unterschiedlich auf die veränderten Bedingungen. Während Tibeter über eine genetische Anpassung verfügen, sind bei schnellen Aufstiegen bis zu 75% aller Nicht-Tibeter von der Krankheit betroffen. Vorbeugend kann man ausreichend trinken, Alkohol- und Medikamentenkonsum vermeiden und der Ernährung vermehrt Kohlenhydrate zuführen, da deren Verdauung weniger Sauerstoff benötigt. Leichte Höhenkrankheit Ungefähr 6-12h nach dem Aufstieg in große Höhen treten erste Beschwerden wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Kurzatmigkeit, Schwindel und Schlafstörungen auf. Die einfachste und effektivste Behandlung stellen ein Abstieg und künstliche Sauerstoffzufuhr dar, generell sollte man jedoch auch ohne Symptome immer mindestens 500m unter dem höchsten erreichten Tagesziel sein Nachtlager aufschlagen. Medikamente können ebenfalls Abhilfe schaffen, ein Abstieg oder Verweilen auf gleicher Höhe sollte jedoch auch dann in jedem Fall erfolgen. Schwere Höhenkrankheit Die oben genannten Symptome verschlimmern sich bei einer schweren Höhenkrankheit und man fühlt sich ausgelaugt, dazu können Husten und Erbrechen auftreten. In ganz schweren Fällen kommt es zu Bewusstseinsstörungen, Sehstörungen und Koma, welche auf ein Hirnödem (Flüssigkeitsansammlungen im Gehirn) und damit Lebensgefahr hinweisen. Wie bei der leichten Höhenkrankheit auch, sollte sofort ein Abstieg eingeleitet werden, Medikamente und Sauerstoff müssen verabreicht werden. Vor Ihrer Reise nach Tibet gilt es einige weitere gesundheitliche Aspekte zu beachten: 1) Da diese Reise körperlich sehr belastend sein kann, sollten Sie an einer ärztlichen Beratung teilnehmen. 2) Sollten Sie krank sein oder sich zum Beispiel plötzlich erkälten, raten wir Ihnen von einer Reise in die Region ab. 3) Aufgrund der großen Höhenunterschiede raten wir Ihnen, sich schon vorab um gegenwirkende Medikamente zu kümmern. Ihr Arzt kann Ihnen hierbei gut zur Seite stehen. Bewährt haben sich folgende Mittel:
Weiterhin sollten Sie in Tibet beachten: 1) langsamer Aufstieg, vor Allem bei Höhen von über 2.500m. 2) bei Aufstiegen von über 2.500m wenn möglich akklimatisieren. 3) keinen Alkohol, Schmerzmittel oder Schlafmittel zu sich nehmen. 4) keine entwässernden Getränke wie Kaffee zu sich nehmen, dafür auf eine ausreichende Flüssigkeitszufur über Tee und Wasser achten (mind. 4l pro Tag). 5) Diamox zurückhaltend und nur im Notfall gebrauchen, da es die Symptome der Höhenkrankheit verschleiern kann. |