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Eine ganz besondere Erfahrung machen Reisende, die sich zum Narthang Kloster 20km südwestlich von Shigatse begeben. Dieses ist vor allem für die älteste Druckerei Tibets bekannt und ging aus einer schicksalhaften Fügung hervor. Der zutiefst verehrte Mönch Atisha soll den Standort des heutigen Klosters als dem Buddhismus sehr günstig gewogen erkannt haben, woraufhin seine Gefolgsleute die Anlage 1153 begründeten. Obwohl sie damit 400Jahre älter als das Tashilhunpo Kloster ist, fehlt ihr dennoch deren Weitläufigkeit. Der Druckerei verdankt Narthang eine umfangreiche, qualitativ hochwertige Bibliothek, die bedeutsame Tibetische Tripitakas beherbergt. Zudem diente die Werkstatt auch der Ausbildung nachfolgender Generationen und Bewahrung der alten Holzschnitzkunst. Tibet verdankt dieser Druckerei aber vor allem eine weite Verbreitung buddhistischer Schriften – und damit der Religion selbst. Druckerei und Kloster litten ebenso wie die meisten religiösen Einrichtungen Tibets auch während der Kulturrevolution unter starker Beschädigung. Erschwerend kam hinzu, dass in jüngerer Zeit moderne Drucktechniken die traditionelle Kunst verdrängten. Die historische Bedeutung der Anlage bleibt dennoch unbestritten. |
