Ungefähr 150km südwestlich von
Lhasa thront auf einem kleinen Hügel über dem
Yamdrok See eine imposante Klosteranlage, das magische Samding Kloster.
Saming, "Der Tempel der schwebenden Meditation" ist ein Kloster der Bodong-Schule, einer Unterschule der
Sakya-Tradition des
tibetischen Buddhismus. Es liegt im Regierungsbezirk
Shannan, in der Nähe des Westufers des heiligen Yamdrok Sees.
Das Samding Kloster liegt im Bezirk Shannan, in der Nähe des Westufers des heiligen Yamdrok Sees
Weibliche lebende Buddha
Die Äbtin ist der erste weibliche lebende Buddha Tibets und steht der Gemeinde bereits in 12. Reinkarnation vor, sie befindet sich in der lamaistischen Rangfolge an 3. Stelle. Die derzeitige Dorje Phagmo wohnt in Lhasa, während die Überreste ihrer Vorgänderinnen im Kloster gut bewahrt wurden.
Die Äbtin Dorje Pakmo vom Samding Kloster
Die Äbtin wurde berühmt, als sie sich und ihre Nonnen 1716 in Sauen verwandelte, um einen mongolischen Überfall auf das Nonnenkloster zu verhindern. Es wurde nach 1959 zerstört, befindet sich jedoch in der Restaurierung.
Zur Zeit leben sowohl Mönche als auch Nonnen im Kloster unter der Äbtin Dorje Pakmo, obwohl sie jetzt in Lhasa lebt.
Geschichte
Der erste kleine Tempel wurde vermutlich im 13.Jh. fertiggestellt und die gesamte Anlage über die Jahrhunderte beständig erweitert. Wie der
Potala Palast in Lhasa auch verfügt das Kloster über einen Roten und einen Weißen Palast. Zur Zeit der Kulturrevolution fielen sämtliche Gebäude den Roten Garden zum Opfer, sodass ab 1985 mit dem Wiederaufbau begonnen wurde.
Das Samding Kloster am heiligen Yamdrok See
Sehenswertes
Sehr ungewöhnlich ist, dass in dem Kloster Mönche und Nonnen zusammen lebten. Auch konnte man nicht eindeutig eine hauptsächliche buddhistische Strömung feststellen, vermutlich gehört es der Gelug Sekte an.
Das weiße Palast vom Samding Kloster
Literatur
Wie so viele Orte in Tibet hat auch Samding Anregung für Geschichten geliefert. Der Autor Lionel Davidson beschreibt in seinem Buch "Die Rose von Tibet" einen Ort, dessen Magie den Leser so einzigartig in Bann hält wie das echte Kloster selbst. Allein der Ausblick über die Ebene und den leuchtenden See bleibt für Besucher unvergesslich.
Die kleine Gemeinschaft sorgte jedoch schon zuvor für Märchenstoff: 1716 soll die Äbtin sich und die Nonnen in Säue verwandelt haben, um einem Mongolenangriff zu entkommen – die verblüfften Krieger opferten daraufhin dem Kloster.