Ruinen des Königreiches Guge

18km entfernt von Zhada befindt sich auf einem Berg die Ruinen der einstigen Hauptstadt Tsaparang des Guge Königreichs. Die Überreste bestehen aus unzähligen Räumen, Höhlen, Stupas, Klöstern und Tempeln, deren gut erhaltene Wandmalereien zweifellos die wertvollsten Hinterlassenschaften des alten Reichs darstellen.

Das ehemalige Königreich Guge liegt im westlichen Tibet. Es umfasste neben Teilen des tibetischen Bezirks Ngari im Laufe seiner Geschichte für bestimmte Zeitabschnitte auch mehrere Gebiete, die heute zu Indien gehören.

Lage der Ruinen des Königreiches Guge
Die Ruinen des Guge Königreiches liegt ca. 200km nordwestlich vom Kailash

Das Königreich Guge befand sich etwa 20 km westlich von Zanda, und mehrere hundert Kilometer nordwestlich vom Berg Kailash. Das Königreich, damals die Heimat des Buddhismus und bekannt für seinen Reichtum an Gold, Seide und Gewürzen besteht heute nur noch aus ungewohnten Überreste.

Bedeutsam war das Königreich Guge für die Verbreitung des Buddhismus und in seiner Funktion als Marktplatz Tibets. Nach über 70 Jahren Herrschaft ist das Reich im 17. Jahrhundert aufgrund interner Konflikte und militärischen Drucks von außen spurlos verschwunden.

Geschichte

Das Königreich Guge wurde im 11. Jahrhundert gegründet.

Der Gründer Khor De ist zum Buddhismus konvertiert und übersetzte die buddhistischen Texte aus dem Sanskrit in das tibetische Schriftzeichen. Damit wurde die Basis für den heute noch weitverbreiteten Blauben an Buddha gesetzt.

Tsaparang wurde im 15. Jahrhundert die Hauptstadt des Königreichs Guge. Es war eine ziemlich große Stadt mit mehrere Tausend Einwohner und viele Händler machten auf dem Weg zwischen Zentraltibet und Indien hier Halt.

Ruinen des Guge Königreich im Westtibet
Die Ruinen des Königreiches Guge im westtibetischen Bezirk Ngari

Leider gab es ständig Konflikte zwischen den Königen von Guge und den Königen des benachbarten Ladakh. Nach der tragischen Belagerung, als der König von Ladakh zusammen mit der muslimischen Armee den jungen König von Guge mit seiner Familie und seinen Kindern ermordete, wurde Tsaparang aufgegeben. In einer der Kammern der Zitadelle befinden sich noch immer die enthaupteten Körper der an diesem Tag ermordeten Minister.

Tsaparang wurde danach nie wieder besiedelt. Die Menschen verließen Tsaparang im 17. Jahrhundert und der Palastkomplex verfiel seitdem allmählich. Glücklicherweise sind einige der Wandmalereien noch heute geblieben.

Am besten nehmen Sie sich den ganzen Tag Zeit, um Tsaparang zu erkunden. Zuerst sehen Sie den Tsaparang-Komplex, der von einer roten Mauer umgeben ist. Weiter oben auf dem Berg befinden sich eine Festung und eine Königszitadelle.

Das ehemalige Königreich

Die heutigen Ruinen waren früher einmal ein in die Flanke eines Berges gemeißeltes Bauwerk in Westtibet nahe der Grenze zu Indien. Der Klosterkomplex befindet sich im Tal, während die Festung des Königs auf einem 200m hohen Hügel shront. 

Die Höhe und die Steilklippen der Festung machten es für Feinde extrem schwer anzugreifen und durch eingearbeitete Höhlen und Tunnel war es möglich, Munitionen und Lebensmittel zu lagern, die Wasserversorgung zu sichern und das Leben verschiedener Untertanen zu realisieren.

Wo der König auf der Bergspitze lebte, wohnten auf halber Höhe des Berges die Mittelschicht, Mönche und Kaufleute. Am Fuße der Stadt stationierten die Armen, die das Königreich schützen sollen.

Zu seiner Zeit verschaffte sich das Königreich Guge seinen Reichtum mit dem Handel von Gold, Seide und Gewürzen zwischen Indien und China. Dabei galt das Königreich aber auch als Zentrum der Religion, des Handelns und der politischen Macht. Es ist sehr wenig über das Königreich bekannt, aber es gibt eine Legende die am meisten verbreitet ist und diese handelt von dem blutigen Krieg zweier Brüder, der zum Untergang des Königreichs geführt haben soll.

Wer sich für das Königreich Guge interssiert, kann die Ruinen des Königreiches mit einer Reise zum Mount Kailash kombinieren.

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Die Ruinen des Königreiches Guge

Von dem Klosterkomplex sind noch vier Gebäude mit wunderschönen alten Wandmalereien erhalten. Auf dem Gipfel des Hügels steht eine prächtige Zitadelle mit Blick auf das Sutlej-Tal, an deren Hängen sich viele Höhlen zu sehen.

Der Ort ist von einer mondähnlichen Landschaft mit erodierten Bergen und schlammigen Höhlen umgeben und schafft eine surreale Landschaftsszene. Er eignet sich hervorragend zum Fotografieren. 

Es gibt vier Haupttempel und die Ruinen der Königszitadelle. Auf den unteren Ebenen des Hügels befinden sich Treppen und Höhlen. Einige sind Meditationshöhlen, andere haben kleine Schreine. Viele haben noch Buddha-Gemälde und kleine dreidimensionale Figuren, die Tsa-Tsa genannt werden. In der Mitte befindet sich die Verteidigungsmauer mit Wachtürmen, die bei Belagerungen Schutz bieten. Auf dem Gipfel des natürlichen Hügels befindet sich die Festung von König Phuntsokde und der kleine Tempel Demchok Mandala, der einzige in der Zitadelle, der noch intakt ist. Im Inneren befinden sich wunderschöne tantrische Wandmalereien.

Wunderschöne Wandmalereien in den Ruinen des Königreiches Guge
Die Wandmalereien in den Ruinen des Königreiches Guge

Die Kapelle der Weißen Tara

Sie finden die kleine Kapelle gleich beim Betreten des Tsaparang-Geländes. Sie wurde im späten 16. Jahrhundert erbaut. Die Kapelle diente als Privatkapelle des Regenten des Königreichs Guge. Im Inneren sind die Wände in schwarzen und roten Farben gestrichen. Trotz des Rußes in einigen Bereichen können Sie wunderschöne Bereiche sehen. Finden Sie die Wandmalereien des Avalokiteshvara (Buddha des Mitgefühls) an der Seitenwand. Die Hauptstatue ist die Weiße Tara, sie ist neu. Dahinter können Sie Gemälde von Shakyamuni Buddha, Tsongkhapa und Atisha sehen.

Der Weißer Tempel

Lhakhang Karpo oder der Weiße Tempel steht auf der rechten Seite des Komplexes. Der tibetische König Jikten Wangchuk erbaute sie im 16. Jahrhundert. Der große Tempel besitzt eine beeindruckende Sammlung antiker Wandmalereien und ist möglicherweise die bedeutendste Kapelle in Westtibet. Die Wandmalereien stammen aus dem 16. Jahrhundert und weisen frühere Stilelemente auf. Auch die Säulen und die Decke sind bemalt. Oben auf jeder Säule befindet sich ein Bild des Buddha Shakyamuni.

Die Hauptstatue war der 3 Meter hohe Maitreya – zukünftige Buddhas, umgeben von acht Bodhisattvas. Leider wurden die Originalstatuen während der Kulturrevolution zerstört und heutzutage nach und nach durch Repliken ersetzt.

Der Stil der Wandmalerei ist wirklich beeindruckend und einzigartig in Tibet. Sie werden große Tafeln mit bemalten Buddhas und Wandmalereien mit Tsongkhapa und Atisha und ihren Schülern sehen.

Auch die Decke ist mit verschiedenen Szenen bemalt. Über dem Altar, wo zuvor die zentrale Statue stand, befindet sich ein Oberlicht. Das Oberlicht beleuchtet den Hauptaltar.

Der Roter Tempel

Gehen Sie über den Weißen Tempel und folgen Sie den steilen Treppen, um zum Roten Tempel zu gelangen. Königin Dondrubma gründete den Tempel im 15. Jahrhundert. Obwohl der Rote Tempel etwa 30 Jahre vor dem Weißen Tempel erbaut wurde, sind die Wandmalereien im Inneren neuer, da sie im späten 16. Jahrhundert neu bemalt wurden.

Die geschnitzten Holztüren sind original. Die Schnitzereien im indischen Stil zeigen verschiedene Figuren und das Mantra „Om Mani Padme Hum“. Ähnliche Türen können Sie nur im Jokhang-Tempel sehen.

Die zentrale Figur war Shakyamuni Buddha, flankiert von 35 Figuren von Buddhas der Beichte, die auf den Lotusblumen sitzen. Auf der rechten Seite des Tempels befindet sich eine Stupa im Kadam-Stil.

Im Roten Tempel sehen Sie exquisite Wandmalereien, die sich vom Boden bis zur Decke erstrecken. Die beeindruckenden bemalten Figuren der Gottheiten sind etwa 4 Meter hoch. Einige der berühmtesten sind Gemälde von Fünf Dhyani-Buddhas, Medizin-Buddhas, Padmasambhava, Avaokiteshvara und Tara. Gemälde an den Seiten des Eingangs zeigen verschiedene Beschützer. Rechts vom Hauptschrein zeigen Wandmalereien die Lebensgeschichte von Shakyamuni Buddha. Ein weiteres interessantes Wandgemälde in der Nähe der Eingangstür zeigt den Bauprozess des Roten Tempels.

Im hinteren Teil des Tempels befinden sich acht Stupas.

Die Königsfestung / Zitadelle

Die Festung mit Blick auf das Tal steht auf dem Gipfel des natürlichen Hügels 170 Meter über dem Kloster. Es war die Residenz des Königs Phuntsokde.

Die Königzitadelle (Festung) auf dem Hügel des Guge Königreiches
Die Guge Königfestung (Zitadelle) auf dem Hügel

Es gab einst geheime Tunnel, durch die Sie die Spitze der Königszitadelle erreichen konnten. Wunderschöne tantrische Wandmalereien schmücken die Wände. Auf dem Gipfel des Hügels befinden sich Sommer- und Winterpaläste. Im unteren Teil des Hügels befanden sich Ställe, eine Küche, ein Gefängnis und viele in den schlammigen Hang gegrabene Höhlen.

Der Sommerpalast

Der Sommerpalast befindet sich auf der Nordseite der Zitadelle. Er ist innen leer. Der große Balkon bietet jedoch einen großartigen Platz, um die Aussicht zu genießen und Fotos zu machen.

Der Winterpalast

Eine steile Treppe führt zum Winterpalast. Die Wohnräume befanden sich etwa 12 Meter unter der Erde, was dazu beitrug, die Temperatur zu halten. Einer der Tunnel führt zu einer Kammer mit einem Wasserbrunnen, der während Belagerungen verwendet wurde.

Demchok Mandala

Diese kleine quadratische Kapelle beherbergte einst in ihrer Mitte ein dreidimensionales Mandala, daher der Name – Mandala-Kapelle. Der Hauptschrein war Mahakala gewidmet – dem mächtigen Beschützer. Wandgemälde schmücken alle Wände der Kapelle. Viele von ihnen zeigen meditierende Yogis. Neben verschiedenen gemalten tantrischen Gottheiten finden Sie auch Gemälde der acht glückverheißenden Symbole des Buddhismus. Der Tempel ist Cakrasamvara/Buddha Demchok gewidmet, der auf dem Gipfel des Berges Kailash lebt.
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